Swiss Craft Revisited

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Autosattler*in
Bierbrauer*in
Fotolaborant*in
Zimmermann/Zimmerin

Autosattler*in

Einem traditionellen Handwerk entspringend, passte sich die Tätigkeit der Sattler der rasanten Entwicklung der Mobilität des letzten Jahrhunderts an: Pferderücken wichen gepolsterten, fahrbaren Untersätzen. Stellten Sattler früher hauptsächlich lederne Ausstattungen für Pferde und Reitende her, so fertigen heutige Autosattler*innen die Innenauskleidung von Autos, Booten oder Flugzeugen an und erneuern diese.

In präziser Handarbeit und mit dem Einsatz von Industrie-Sattler-Nähmaschinen werden heute vor allem Lederpolster und Armaturen erneuert oder restauriert. Dabei werden je nach Verwendungszweck und Art der Karosserie verschiedene Leder und Textilien verwendet. Besonders bei Oldtimermodellen und Luxuskarosserien können erfahrene Autosattler*innen auf individuelle Wünsche der Kundschaft eingehen. In der Schweiz werden Autosattlereibetriebe meistens als Familienunternehmen geführt. Viele der rund 170 Betriebe in der Schweiz bieten neben der klassischen Fahrzeugausstattung erweiterte Dienstleistungen rund um den Sitzkomfort an. Diese umfassen die Fertigung und Reparatur von Sofas, Sitz- und Liegepolster über Motorradsitzbänke bis hin zur textilen Innenausstattung von Booten, Luxusfahrzeugen oder Privatflugzeugen ein breites Spektrum.

Dieser spezialisierte Handwerkszweig fällt in der Schweiz unter die Berufsbezeichnung «Fachleute Leder und Textil» und kann in Lehrbetrieben und Berufsschulen in einer dreijährigen Grundausbildung erlernt werden. An Schweizerische Fachhochschulen kann man sich innerhalb der Studienrichtung in Produkt- und Industriedesign ebenfalls auf diese Handwerkskunst spezialisieren, die Geschick, gestalterische Kreativität und nicht selten Geduld erfordert.

Weitere Informationen unter: Verband Leder Textil Schweiz.