Swiss Craft Revisited

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Steinhauer*in

Bis heute symbolisieren die traditionellen Werkzeuge Hammer und Meissel einen der ältesten Berufe der Welt – die Steinhauerei. Monumentale Bauten, wie die ägyptischen Pyramiden oder etwa die Kultstätten der präkolumbianischen Völker, sind der handwerklichen Perfektion der Steinhauenden zu verdanken. Im europäischen Mittelalter gehörte die Steinhauerei zu den bestbezahlten und anerkanntesten Berufen. Viele der früher ausschliesslich männlichen Steinhauer waren zugleich Handwerker, Architekten und Baumeister. Mithilfe von Keilen, Eisenblechen und Spitzeisen wurden Steinblöcke aus Felsen gespalten und mit Hammer und Meissel in die benötigte Form und Grösse behauen und architektonisch verarbeitet.

Heutzutage erleichtern elektrische, pneumatische oder ölhydraulische Maschinen die Arbeit mit Granit, Marmor, Schiefer oder Kalkstein. Mittlerweile beschäftigt sich das traditionsreiche Handwerk weniger mit der Gewinnung des Rohmaterials als mit dessen Verarbeitung im Hoch- und Tiefbau, im Innenausbau und in der Landschaftsgestaltung. In teilweise schwindelerregender Höhe kommen jedoch bis heute Hammer und Meissel zum Einsatz, wenn beispielsweise historische Gebäudefassaden von Steinmetz*innen saniert werden.

Für die vierjährige Ausbildung in einem Betrieb der Natursteinverarbeitung und -sanierung wird eine «kräftige Konstitution, technisches Verständnis, räumliches Vorstellungsvermögen und handwerkliches Geschick» vorausgesetzt (Schweizer Bildhauer- und Steinmetzmeister Verband). In diesem Sinne vereint dieses Handwerk bis heute anspruchsvolle körperliche Arbeit, Gespür für Material und Ästhetik, wie auch architektonisch-technisches Wissen.

Weitere Informationen unter Verband Schweizer Bildhauer und Steinmetze.