Swiss Craft Revisited

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Autosattler*in
Bierbrauer*in
Fotolaborant*in
Zimmermann/Zimmerin

Müller*in

Bezeichnend für die tiefe kulturelle Verankerung dieses Handwerks ist der weit verbreitete Nachname «Müller». Als Schnittstelle zwischen Getreidebauer*innen, Ernährungs- und Lebensmittelbetrieben, ist die Müllerei ein wichtiger Versorgungsberuf des täglichen Bedarfs. In eigenen Getreidemühlen, oder in modernen Grossbetrieben, werden hauptsächlich Weizen und Roggen zu Mehl, Schrot oder Gries verarbeitet. Die Schälmühle verarbeitet das Getreide zu Flocken oder Graupen. In der Ölmühle werden aus Raps, Sonnenblumen oder Leinsamen Speise- oder Industrieöle gewonnen. Das Zermahlen von Gewürzen oder die Herstellung von Futtermitteln gehören ebenfalls zum Müllereihandwerk.

Seit dem Mittelalter wurden Mühlen meistens an einem Wasserlauf gebaut, um mit Wasserrädern angetrieben zu werden. Viele der Wassermühlen standen im Besitz der Müller und waren als Familienunternehmen über Jahrzehnte im Betrieb. Nach Tradition ging die Mühle immer vom Vater auf den Sohn über, übrige Gesellen lernten als Wandersleute bei den benachbarten Müllermeistern.

Aufgrund der starken Konkurrenz von grossen Industriemühlen, sind kleine Familienbetriebe mittlerweile vom Aussterben bedroht. Wenige führen die Arbeit in traditionellen Kleinmühlen fort, die in angegliederten Hofläden ihre qualitativ hochwertigen Produkte verkaufen oder regionale Bäckereien beliefern. In dem heute hochtechnisierten Beruf werden angehende Müller*innen in Lehrbetrieben und Berufsschulen entweder mit dem Schwerpunkt auf Lebensmittel- oder Tierernährungsproduktion ausgebildet.

Weitere Informationen unter: Schweizerische Verein Arbeitswelt Müller/in.