Swiss Craft Revisited

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Glasbläser*in

In der Glasbläserei werden Glasrohre oder Glasstäbe bei Temperaturen von 900 bis ca. 1300 Grad formbar gemacht und von Glasbläser*innen im leicht abgekühlten Zustand bearbeitet.

Um die präzise manuelle Formgebung der hohlen Glasobjekte zu gewährleisten, muss der Umgang mit der Glasmacherpfeife perfekt beherrscht werden. Mit weiteren traditionellen Werkzeugen aus Holz und Metall wird die Glasblase, welche sich durch den Atem der Handwerker*in am Ende der Pfeife bildet verformt, geschnitten, gewalzt, oder verziert.

Archäologische Spuren der Glasherstellung führen bereits ins Mesopotamien. Im alten Ägypten und im frühen römischen Reich entstanden aus noch unreinem Material kleine Luxusobjekte. In der Zeit um Christi Geburt wurde die bis heute verwendete Glasmacherpfeife erfunden, was die Erzeugung neuer, mundgeblasener Glasprodukte ermöglichte und damit das Handwerk der Glasbläserei als Beruf etablierte. Seit dem Mittelalter herrschte Venedig über den Markt und Anfertigung kostbarer Glasprodukte, die von Murano aus auch in die Schweiz als Luxusgüter importiert wurden.

Heutige Glasbläser*innen stellen nicht nur kunsthandwerkliche Glasobjekte, sondern auch Präzisionsglasteile für Forschung, Medizin, Pharmazeutik und die Industrie her. Der 2015 gegründete Glasbläser Verband Schweiz fördert insbesondere den Beruf der Apparateglasbläserei, der in einer dreijährigen Ausbildung in einem Betrieb erlernt werden kann. Neben Feuer, Glas, Werkzeug und besonderen körperlichen Fähigkeiten, benötigt dieses Handwerk technisches, planerisches und gestalterisches Können.

Weitere Informationen unter Glasbläser Verband Schweiz.