Messerschmied*in
Aus Stein hergestellt, waren Schneidewerkzeuge schon vor 3.4 Millionen Jahren überlebensnotwendig. Mit der Entwicklung der Metallurgie vor rund 7000 entstand das Handwerk der Messerschmiede, welches zu einem der ältesten Handwerke überhaupt gehört. Die Herstellung von Schwertern, Messern und anderen Klingenwerkzeugen war für militärische und alltägliche Zwecke unabdingbar. Durch hohe Hitze formbar gemacht, wird der Rohling aus Metall mit Hammer, Zange und Amboss bearbeitet und erhält durch den Schleifprozess eine scharfe Klinge. Vor der Industriellen Revolution wurde in weitverbreiteten eigenen Schmieden gearbeitet, ausgebildet und die lokale Kundschaft beliefert.
Für den Bedarf der Schweizer Armee entwickelte der Schwyzer Messerschmid Karl Elsener ein spezielles Offiziersmesser. 1884 gründete er die bis heute existierende Firma Victorinox, die das Klappmesser als Sinnbild der Schweizerischen Handwerkskunst weltbekannt machte.
Die industrielle Herstellung und der Import der meisten Schneidergeräte, verlagerte das Handwerk in eine individualisierte Nische. Heutige Werkstätten haben sich auf exklusive Einzelanfertigungen und die Vermittlung alter Schmiedetechniken in Form von Workshops und Kursen spezialisiert. Besonders gefragt sind hochwertige Messer aus Damaszenerstahl, die Gestaltung von Unikaten oder die Restaurierung von Liebhaberobjekten.
Trotz einem steigenden Interesse an diesem traditionsreichen Handwerk, stehen in der Schweiz heutzutage jährlich nur zwei Ausbildungsplätze zu Verfügung. Damit ist der Beruf der Messerschmiede stark vom Aussterben bedroht.
Weitere Informationen unter: Verband Schweizerischer Messerschmied-Meister und verwandter Berufe.