Swiss Craft Revisited

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Keramiker*in

Der Begriff «Keramik» stammt aus dem altgriechischen «Kerameikos» – einem Stadtteil des antiken Athens, der für seine Töpferwerkstätten berühmt war. Die Herstellung eines keramischen Objektes aus Ton oder Porzellan besteht seit Jahrtausenden unverändert hauptsächlich aus vier Arbeitsvorgängen: Entwerfen, Formen, Glasieren oder Dekorieren und schliesslich das Brennen des Werkstoffes. Die wortwörtliche Handarbeit wird lediglich mithilfe der Drehscheibe erleichtert. Zur Gebrauchskeramik gehören Gefässe aller Art, wie auch Sanitär- und Baukeramik.

Bis zu den 1990er Jahren waren in der Schweiz handangefertigte Gebrauchsgegenstände aus Keramik stark gefragt. Der veränderte Geschmack der Konsument*innen und die Flut an günstigen Waren aus dem Ausland, liess die Nachfrage nach den heimischen Handwerkserzeugnissen jedoch schwinden – noch vor 20 Jahren stand der Beruf kurz vor dem Aussterben. Die Wiederbelebung des geschichtsträchtigen Handwerks ist den modifizierten Ausbildungsformen, der Individualisierung sowie der Hinwendung zur Bildenden Kunst zu verdanken. Gegenwärtig steht das Keramikhandwerk wieder im Gleichgewicht zwischen Tradition und Innovation und verbindet handwerkliches Können mit einer künstlerisch-gestalterischen Praxis.

Die vierjährige Ausbildung erfolgt entweder an einer der Schweizerischen Schulen für Gestaltung oder in einem keramischen Betrieb. In der Deutschschweiz gab es 2014 lediglich fünf Keramikbetriebe, die Lehrstellen anbieten konnten. Als Kunstschaffende und Designer*innen führen viele Keramiker*innen eigene Ateliers. Die Vermittlung ihres handwerklich-gestalterischen Wissens ist zudem nicht nur an Ausbildungsstätten und Kunsthochschulen, sondern auch in sozialen Projekten und in der Kunsttherapie gefragt.

Weitere Informationen unter: Verband Schweizer Keramik.